Die Ortschaft Mühlbeck

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Der Ort Mühlbeck wurde erstmalig im Jahre 1388 „uff Molenbec marke“ urkundlich erwähnt. Doch die Kirche, ein romanischer Feldsteinbau, ist ca. 150 Jahre älter. Der Kern Mühlbecks ist ein Straßenangerdorf, in dem sich die beiden Elemente Straßen- und Angerdorf vereinen. Die Einzelhöfe reihen sich eng aneinander, die Giebel der Wohnhäuser sind der Straße zugewandt. Die Grundform des Ortes bildet ein Rechteck, wie auch die einzelnen Gehöfte. Ein Bach durchfloss den Anger, der leider durch den Braunkohleabbau seinen Zulauf verlor.

Im Jahre 1638, in der Zeit des 30jährigen Krieges, wurde Mühlbeck ein Opfer der Flammen. Nur die Kirche und 7 kleine Häuser überstanden die Verwüstungen. Nach einem amtlichen Bericht von 1663 war der Ort danach längere Zeit wüst und wurde erst nach dem Krieg wieder besiedelt.

Eine nicht unwichtige Rolle spielte Mühlbeck im Zusammenhang mit dem Napoleonischen Befreiungskrieg. Am 7. Oktober 1813 trafen sich im Pfarrhaus zu Mühlbeck der Kronprinz von Schweden Bernadotte (späterer König von Schweden), der Prinz Wilhelm von Preußen und der Feldmarschall Blücher, um Festlegungen zu treffen, Napoleon zu schlagen.

In Mühlbeck wurde ein in der Musikwelt nicht unbedeutender Komponist und Organist des Spätbarocks geboren. Im ältesten Mühlbecker Kirchenbuch steht, dass im oberen Dorf (östlich der Kirche) Gottfried Kirchhoff, als Sohn des Bauern Martin Kirchhoff, geboren wurde. Er besuchte gemeinsam mit Georg Friedrich Händel das Stadtgymnasium in Halle und beide wurden von dem Kantatenmeister Zachau in Komposition und Orgelspiel unterrichtet. Nach dem Tode von Friedrich Wilhelm Zachau übernahm Kirchhoff das Amt des Organisten an der Marktkirche zu Halle.

Prof. Dr. Serauky, ein bedeutender Musikwissenschaftler und Händelbiograph schrieb über Kirchhoff: „Gottfried Kirchhoff ist einer der bedeutendsten Komponisten und Kirchenmusiker des Spätbarocks.“

Um 1900 wirkten sich die Ansiedlung der chemischen Industrie in Bitterfeld und der damit verbundene Braunkohleabbau auf unser Dorf wesentlich aus. Viele der in der Landwirtschaft tätigen Einwohner suchten sich in der Industrie eine Beschäftigung. Ab 1962 erreichten die Kohlebagger die Mühlbecker Flur. Damit wurde den noch verbliebenen Bauern die Existenzgrundlage entzogen.

Nach der Wende im Jahre 1989 erfolgte eine Umprofilierung der chemischen Industrie. Die Umweltbedingungen unseres Dorfes verbesserten sich erheblich. Durch die Flutung des Tagebaurestloches Goitzsche entstand ein großer See, der direkt an Mühlbeck angrenzt.

Im September des Jahres 1997 wurde gemeinsam mit dem Nachbarort das erste deutsche Buchdorf Mühlbeck - Friedersdorf gegründet. In der ehemaligen Grundschule sind die ersten Buchläden eröffnet worden. Später wurden nicht mehr genutzte Objekte, wie die alte Schmiede, die Bäckerei, ein Stallgebäude sowie der Dorfkonsum zu Buchläden umgebaut. Derzeit bestehen im Buchdorf 7 Antiquariatsgeschäfte an sechs Standorten.

Im neu renovierten alten Pfarrhaus ist neben einem Antiquariat auch eine Geschichtsstube entstanden, in der die interessante Geschichte Mühlbecks dargestellt ist.

 

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