Pouch - eingebettet zwischen Muldestausee und Großem Goitzschesee
Der Ort Pouch wurde im Jahre 981 erstmals erwähnt und bildete mit seiner Burg an der Mulde im 10.Jahrhundert den Mittelpunkt eines Burgwards. Der "Rote Turm" mit einer Höhe von 30 Metern und einem Durchmesser von 10 Metern wurde im 13. Jahrhundert erbaut.
Das Schloss, der "Rote Turm" und die im 13. Jahrhundert aus Feldsteinen erbaute Kirche mit einem spätgotischen 4-flügeligen geschnitzten Hochaltar, dessen Altargemälde der Werkstatt des Wittenberger Malers und Reformators Lucas Cranach zugeschrieben werden, sind attraktive historische Wahrzeichen von Pouch.
Um 1575 hatte Pouch 370 Einwohner und trug den Charakter einer Stadt. In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts sicherten die Poucher Einwohner ihren Lebensunterhalt überwiegend durch die Landwirtschaft. 1872 wurde eine Teppichfabrik gegründet und das Bauerndorf entwickelte sich in einen kleinen Industrieort sowie eine Wohngemeinde für Industriearbeiter.
Weltbekannt wurde die Pouch durch die Erzeugnisse der Zeltfabrik VEB "Favorit". Die in diesem Betrieb produzierten Zelte und Faltboote waren Exportschlager. Auch Signalgeräte aus Pouch wurden in viele Länder exportiert. Infolge der Ausweitung des Braunkohletagebaus und der damit verbundenen Muldeverlegung entstand der Muldestausee, dessen Umgebung zum regionalen Erholungsgebiet erklärt wurde. Über die im Jahr 1976 fertig gestellte neue Muldebrücke führt der gesamte Fernverkehr der B 100 in Richtung Wittenberg, Bad Düben und die Dübener Heide.
Jährliche Höhepunkte auf der Halbinsel Pouch sind: das MDR SPUTNIK SPRING BREAK-Festival am Pfingstwochenende und der Antik- und Trödelmarkt.